Wie kann ich vorgehen?

Bild von Free-Photos auf Pixabay
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Sie wollen die Qualität fördern? In der Kirche, einer Kirchengemeinde, einer Seelsorgeeinheit?

Bevor Sie sich auf den Weg machen, müssen Sie sich nicht nur bewusst sein, dass Beförderung von Qualität kein kurzfristiges Unterfangen ist, sondern erst langfristig wirklich Effekte nach außen zeigt, und dass es auch eine gewisse Fehlertoleranz beim Ausprobieren von neuen Dingen braucht. Sie sollten sich auch bewusst sein, dass es nicht ganz ohne Ressourcen und eine klare Entscheidung für Qualitätsentwicklung geht!

 

Im Wesentlichen müssen folgende Schritte gegangen werden:

1. Entscheidung

Im ersten Schritt braucht es eine klare Entscheidung für den Weg „Qualitätsentwicklung“. Natürlich können immer auch kleinere Einheiten oder auch Einzelpersonen für sich die eigene Qualität betrachten und fördern. Will jedoch eine Pfarrei, Kirchengemeinde oder Seelsorgeeinheit insgesamt „besser“ werden, so sollten die wichtigsten Schaltstellen in einer Pfarrei mitmachen. Sonst wird die Entwicklung der Qualität immer wieder aufs Neue behindert oder man kommt an wichtige Punkte nicht wirklich heran. D. h., es sollten Leitung, das Team der pastoralen Mitarbeiter, aber auch das pastorale und das Verwaltungsgremium eingebunden werden. Auch die anderen neben- oder hauptberuflichen MitarbeiterInnen wie z.B. SekretärInnen, Organisten, Mesner, sollten darüber informiert werden. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass es immer wieder Ressourcen, sei es Finanzen für einzelne Maßnahmen oder Zeit, braucht.

 

2. Hinschauen und Wahrnehmen!

Danach muss der IST-Stand in irgendeiner Form festgestellt werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden der Selbstbewertung. Auf diese Weise wird der Weg begonnen. Sie müssen zuerst wissen, wo sie stehen, um die Laufrichtung zu bestimmen. Dazu dient dieser Schritt. Hier können zunächst auch nur Teilbereiche einer Organisation betrachtet werden, um dann später andere Bereiche in den Blick zu nehmen. Trotzdem dürfte es sinnvoll sein, zunächst einen Gesamtüberblick zu bekommen, um die dringendsten Themen zu identifizieren. Dieser Schritt wird immer wieder wiederholt, z. B. nach ein bis zwei Jahren. Erst dadurch kann ein Fortschritt wirklich festgestellt werden.


3. Maßnahmen

Eine Selbstbewertung muss dann zu Maßnahmen an den Stellen führen, wo man Handlungsbedarf ausmacht. D. h., um z. B. die Willkommenskultur im Pfarrbüro zu verbessern, bedarf es bestimmter Maßnahmen, wie eine freundliche Atmosphäre hergestellt werden kann. Diese müssen für die Situation bei ihnen vor Ort gefunden und umgesetzt werden. Da kann es sein, dass man Ressourcen benötigt oder sich neue Fertigkeiten oder neues Wissen aneignen muss. Wichtig erscheint, die Maßnahmen, und was dazu benötigt wird, inkl. Zeitplan schriftlich festzuhalten und jemand bzw. eine Gruppe zu haben, der/die „überprüft“, ob es umgesetzt wurde.

 

4. Weiterentwickeln

Nach einem festgelegten Zeitraum sollte schließlich der Fortschritt ermittelt werden. Wo stehen sie nach ein bis zwei Jahren? Wurden die Maßnahmen umgesetzt? Haben diese den gewünschten Effekt gebracht? Oder müssen sie andere Wege einschlagen? Dazu muss nochmals eine Selbstbewertung durchgeführt werden und im Anschluss dazu fortführende Maßnahmen benannt werden. Dieser Blick auf die Situation und die Qualität muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Denn es kann sein, dass Maßnahmen plötzlich nicht mehr greifen, Qualität an Punkten verloren geht, wo man bisher stark war, oder man nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Qualität hat man nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt für immer, sondern man muss immer wieder hinschauen, ob es noch passt.